Die anti-migrationsrichtlinien der Dendias 0-Toleranz Doktrin in einer Phrase zusammengefasst: “Wir werden ihr Leben unlebar machen” scheint auch durch den zynischen Realismus des nächsten Minister Mouzalas fortgeführt: Es kann keine Migration ohne Repression geben”. Von Moria in Lesvos bis nach Petrou Ralli, der Staat rächt sich an jede_r_m welche_r nicht die “Kultur der Gastfreundschaft” der staatlichen Institutionen und deren Kollaborateuren den NGOs respektiert.
Was folgt sind zufällig zusammengestellte Ereignisse der jüngeren Vergangenheit, welche den Konflikt zwischen Migrant_innen und den staatlichen Mechanismen des migrations-Managements, bei Namen Polizei und Armee, offenbaren.
- 35 Migrant_innen sind angeklagt an den Ausschreitungen in Moria am 19. Juli 2017 teilgenommen zu haben. Sie werden in Korydallos, Avlona und Chios Gefängnissen festgehalten, nur weil sie sich trauten ihr Leben in ekelhaften Bedingungen in den Lagern zu hinterfragen, nur weil sie sich weigerten die tägliche Endwürdigung zu akzeptieren.
- Im Gefängnis von Petrou Ralli, hunderte Migrant_innen haben griechische Gastfreundschaft in den letzten Jahren genossen. Nachdem das Ellinikon Lager geschlossen wurde, die Migrant_innen die dort festgehalten wurden, wurden nach Petrou Ralli transferiert. Regelmäßig Nachrichten über Tote und Aufstände der inhaftierten Migrant_innen bringt die systematische Gewalt der Wärter_innen, die inakzeptablen Lebensbedingungen und gewaltvolle Abschiebungen zu Tage. Wer auch immer versucht sich dem Internierungsregime zu wehren, endet in Isolationshaft.
- Anfang November, Migrant_innen versammelten sich in Sapfo Platz in Lesvos und verlangten das Ende der Residenzpflicht und endlich Bewegungsfreiheit. Sie wurden von der Polizei attakiert und von “indigenen Bürgern” (=Nazis). Die Migrant_innen selber sind entschlossen ihren Kampf fortzuführen.
Je länger Migrant_innen auf griechischem Boden gefangen verbleiben, in inhumanen Zuständen, desto mehr wird ihre Verzweiflung in Rage wandeln. In diesen Fällen, Disziplin kann nicht garantiert werden und Repression fühlt sich nicht mehr allmächtig an. In diesen beständigen Zuständen der Ausnahme, die kollektive Organisation von migrantischen Bedürfnissen durch Negierung ist der einzige Weg Richtung Zurückeroberung des Gefühls ein Mensch zu sein.
Wir stehen mit ihnen. Wir sind auf ihrer Seite.